Hochgradig Klimarelevant: Rückproduktion
von Kühlgeräten
Besondere Verantwortung kommt dann ins Spiel, wenn es um die ökologische Entsorgung von Problemstoffen geht. Fluorchlorkohlenwasserstoffen (FCKW) aus Kühlgeräten sind hier an erster Stelle zu nennen. Diese Substanzen wurden bereits in den 70er Jahren als die Ozonkiller Nr. 1 angesehen und waren in den späten 80er Jahren bereits der Auslöser für eine Getrenntsammlung von Kühlgeräten. FCKW tragen aber auch sehr entscheidend zur Erhöhung des Treibhauseffektes bei (siehe Fakten zur Klimarelevanz der FCKW).
Die Tatsache, dass das in Kühlgeräten verwendete Kältemittel FCKW R12 ein 10200-mal höheres Treibhauspotential inne hält als CO2, verdeutlicht die enorme Klimarelevanz dieser Substanzen. Das in den Isoliermaterialien enthaltene FCKW R11 kommt immerhin auch auf 4660 CO2-Äquivalente.
Die in einem bestimmten Zeitraum verwendeten FKW haben zwar kein Ozonzerstörungspotential, tragen unglücklicherweise aber als Ersatzstoffe erheblich zum Treibhauseffekt bei. (Das Kältemittel R134a hat immerhin noch ein CO2-Äquivalent von 1300 inne). KW-haltige Geräte (z.B. R600a im Kältekreislauf und Pentan im Isoliermaterial) sind prinzipiell klimafreundlich produziert worden.
Auch wenn der Ausstieg aus der FCKW-Produktion längst dank des Montrealer Protokolls, in Europa dank der Verordnung (EG) Nr. 1005/2009 über Stoffe, die zum Abbau der Ozonschicht führen, verwirklicht worden ist und auch wenn die F-Gas-Verordnung zu einem baldigen Ausstieg aus der Produktion der anderen fluorierten Substanzen beitragen wird: Die bisher produzierten FCKWs und FKWs behalten ihr volles Gefährdungspotential. Jedes Gramm FCKW, das beim unsorgsamen Transport oder falscher Behandlung der Altgeräte ungehindert entweicht, greift die Ozonschicht an und/oder trägt zum Treibhauseffekt bei.
Und allein in Deutschland gibt es immer noch Millionen FCKW/FKW-haltiger Kühlgeräte, die in den Haushalten oder in den Kellern auf ihre verantwortungsbewusste Behandlung warten. Siehe auch: RAL CO2OL-Print
Klimaschutz und Kreislaufwirtschaft
durch Rückproduktion
Die strikte Hinwendung zu einer möglichst geschlossenen Kreislaufführung von Rohstoffen gehört neben dem Klimaschutz zu wesentlichen Zukunftsaufgaben. Unter allen Sparten der Behandlung von Elektroaltgeräten leistet die Rück-Produktion von Kühlgeräten sicherlich den herausragenden Beitrag zur Verwirklichung beider Aufgaben:
Die Ressourcenpotential- Methode – Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft
Mit der Einbeziehung der Ressourcenpotential- Berechnung in die Prüfung von Kühlgeräte-Rückproduktions-Anlagen wird für diesen Bereich der Elektroaltgeräte Behandlung absolutes Neuland betreten.
Traditionell werden Recyclinganlagen anhand von Recycling- und Verwertungsquoten bewertet. Bei dieser Vorgehensweise werden ausschließlich die Input-Ströme berücksichtigt, also das was z.B. durch die Sammlung im Recyclingcenter oder in Betrieben bei den Recyclingunternehmen ankommt. Verunreinigungen und Fehlwürfe bleiben hier unberücksichtigt, weshalb in der Regel Verwertungsquoten von > 90% angegeben werden.
Die im Rahmen eines staatlichen Projektes des Landes Luxembourg entwickelte Ressourcenpotential-Berechnung orientiert sich aber am tatsächlichen Output der Recyclinganlagen, also an dem was beim Rückproduktions-Prozess am Ende tatsächlich an neuen Rohstoffen entsteht. Somit wurde ein Ressourcenindikator geschaffen, der die Rückproduktionsanlagen in die Lage versetzt, die effektiven Mengen an rückgewonnenen Rohstoffen sowie des energetisch genutzten Anteils aufzuzeigen. Damit wird das Ressourcenpotential zur Einsparung von Primärressourcen auch für den Konsumenten anschaulich gemacht.
Diese Veranschaulichung erfolgt mit den gewohnten Ampelfarben: grün steht für das Rohstoffpotential – der Wiedereinsatz oder die Rückgewinnung neuer Rohstoffe – also das, was als Ziel angestrebt wird. Gelb steht für energetische Verwertung und rot für Deponierung, thermische Zerstörung oder Verluste.
Verwerter/Rückproduzenten können für ihre Prozesse ausgezeichnet werden, wenn die nach der Norm ISO 14024 zertifizierten Ressourcenpotential- Vorgaben sowie weitere Prüfkriterien erfüllt sind. Grundvoraussetzung einer Zertifizierung ist selbstverständlich das Vorhandensein sämtlicher notwendiger Genehmigungen, absolute Transparenz in den Stoffströmen, sowie ein sauberer und ordentlicher Betrieb.
Gewollter Nebeneffekt bei der Kühlgeräte-Rückproduktion ist, dass mit der Zertifizierung nach der Ressourcenpotential-Methode auch ein Nachweis darüber gebracht wird, ob die gesetzlich geforderten Recycling- und Verwertungs-Quoten der WEEE-Direktive und ihrer entsprechenden Ländergesetze eingehalten werden.
Die Schließung der Kreisläufe von der Produktion über den Handel, den Verbraucher, die Rück-Produktion wieder hin zum Einsatz der Materialien in der Produktion nachhaltiger Produkte ist das Ziel.
Rückproduktion von Kühlgeräten
Ein eigener Name für konsequente Kreislaufwirtschaft und angewandten Klimaschutz: Kühlgeräte-Rückproduktion als Spiegelbild der Produktion, wo reproduzierbare Standards und höchste Qualitätsanforderungen schon lange selbstverständlich sind.
Im Mittelpunkt unseres Verständnisses von Rück-Produktion stehen die RAL-Gütekriterien für die Rückproduktion von Kühlgeräten, deren konsequente und dauerhafte Anwendung in der Praxis Kreislaufwirtschaft und Klimaschutz nach vorne bringen.